Trotz starker Konkurrenz holt sich Carlos den ersten Platz im Bezirk Stuttgart für das "Junge Ehrenamt".
Er darf dafür eine Woche nach Barcelona - und das völlig zu Recht.
Der FSV wünscht ihm da viel Spaß und sagt Carlos auch "Danke" für sein tolles Engagement!
Die staatlich verordnete sportliche Zwangspause während der Corona-Pandemie wurde von so manchem Verein genutzt, um die eigene Anlage auf Vordermann zu bringen. So auch beim FSV Waldebene Ost. So wurde beispielsweise der Ballraum ausgemistet, diverse Kabinen neu gestrichen oder die Wege auf dem Sportgelände von Pflanzen beziehungsweise Unkraut befreit. Helfende Hände sind aber oft schwer zu finden. Doch Michael Dalaker, der FSV-Geschäftsführer, weiß, wen er anrufen muss und wer bei fast jeder Aktion dabei ist: Carlos Dittmer. Für sein Engagement wurde dieser nun im Rahmen des DFB-Ehrenamtspreises als „Fußballheld“ prämiert. Ausgezeichnet werden dabei speziell Ehrenamtliche im Alter zwischen 18 und 30 Jahren.
Hilft bei Feriencamps und Turnieren
Als die Zuverlässigkeit in Person bezeichnet Dalaker den 21-Jährigen. „Wenn er was sagt, dann macht er es auch“, lobt der FSV-Geschäftsführer. Der Student der internationalen Betriebswirtschaftslehre in Heilbronn kümmert sich aber nicht nur um ein schönes Erscheinungsbild der Anlage. Er wirkt an allen Feriencamps des Vereins sowie bei Turnieren mit, trainiert zudem die U 19 und kickt selbst in der ersten Mannschaft des FSV, die aktuell in der Kreisliga-A-Staffel 2 den dritten Tabellenplatz belegt.
Sein Auftreten, sein Umgang mit Kindern und Jugendlichen sowie sein Engagement sind vorbildlich“, verdeutlichte Sven Willing, der Trainer des FSV II, dessen Spielführer Dittmer im letztjährigen Aufstiegsjahr noch war, als er ihn für den Ehrenamtspreis vorgeschlagen hat.
Seit neun Jahren gehört Dittmer schon dem Verein an. Sein damaliger Physiklehrer und einstiger Jugendtrainer des SV Gablenberg, Nick Biermann, hat ihn auf die Waldebene Ost gelotst. Denn der Innenverteidiger, in dieser Runde noch ohne Torerfolg, kommt schon immer aus Stuttgart-Süd, genauer gesagt Heslach, angefahren. Den Weg auf Stuttgart-Osts Höhen nimmt er immer noch gerne auf sich, weil „er die Gemeinschaft im Verein einfach mag und es hier coole Typen gibt“. Als Trainer – aktuell macht er die C-Lizenz – „reizt mich zu sehen, wie sich die Jugendlichen im Lauf der Zeit entwickeln“, sagt Dittmer.
Ein herz für den VfB und La Coruña
Der Student im dritten Semester sieht sich als „Fußballer durch und durch“, und sein Herz schlägt für den VfB Stuttgart. Er bedauere es, dass der eingeschlagene Weg mit den jungen Spielern beziehungsweise Sven Mislintat nicht weiterverfolgt worden sei. Jedoch: „Die Zukunft mit Labbadia sehe ich nicht so pessimistisch wie viele andere.“
Doch nicht nur der Wasenclub hat es dem „Fußballhelden“ angetan. Er informiert sich regelmäßig über die Ergebnisse des spanischen Meisters der Saison 1999/2000, Deportivo La Coruña, mittlerweile in die dritte Liga abgerutscht. Denn wie sein Vorname erahnen lässt, stammt ein Elternteil aus Spanien. „Meine Mutter Julia kommt aus Galicien. Viele Sommerferien habe ich dort verbracht“, erzählt Dittmer. Kein Wunder liebt er neben Hipp-Hopp und aktuell besonders den Werken des Rappers Rin aus Bietigheim auch spanische Musik. Praktisch zudem: Der Preis als „Fußballheld“ beinhaltet eine fünftägige Reise in ein Fußball-Camp nahe Barcelona. Verständigungsprobleme wird der Halbspanier keine haben.
QUELLE: STUTTGARTER ZEITUNG vom 10.01.2023
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